Dieser Artikel wurde als Gastbeitrag von Karl-Heinz Goedeckemeyer und Michael Budenz verfasst. Inhalt und Ton entsprechen ihrer persönlichen Erfahrung.
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Das italienische Restaurant Occhio d’Oro befindet sich im Herzen Frankfurts, hoch über dem Eschersheimer Tor in der siebten Etage des Flemings Selection Hotel Frankfurt-City. Schon beim Betreten spürt man das elegante Flair eines klassischen italienischen Interieurs, warm erleuchtet und zugleich modern akzentuiert. Die Lage ist außergewöhnlich: Von hier aus eröffnet sich ein weiter Blick über die Dächer der Stadt – besonders eindrucksvoll, wenn sich am Abend die Lichter der Frankfurter Skyline spiegeln und eine ruhige, fast feierliche Abendstimmung über der Stadt liegt. Ob beim Abendessen im Restaurant oder beim Aperitif auf der Terrasse, dieser Ausblick verleiht dem Besuch eine unverwechselbare Atmosphäre und macht ihn zu einem Erlebnis für alle Sinne.
Empfangen und den gesamten Abend begleitet wurden wir von Herrn Samin, der mit außergewöhnlicher Aufmerksamkeit, Charme und fachlicher Kompetenz überzeugte. Auf seine Empfehlung hin entschieden wir uns für das Menü „Occhio d’Oro Experience“, ein viergängiges Überraschungsmenü mit teils nicht auf der Karte stehenden Kreationen, das als Shared Menu zum gemeinsamen Genießen konzipiert ist.

Zum Auftakt werden frisches Weißbrot, Oliven, ein aromatisches Olivenöl aus Kreta sowie ein hauseigenes Sonnenblumenöl mit Chili gereicht – letzteres überraschend feurig, ohne aufdringlich zu sein. Die vier Antipasti, die anschließend serviert werden, bilden einen wunderbaren Einstieg, sowohl optisch als auch geschmacklich. Das Lachstatar ist von beeindruckender Frische, fein gewürzt und von zarter Textur. Die Burrata mit leichter Pesto-Haube, Pinienkernen und eingelegtem Kürbis zeigt eine harmonische Balance von Cremigkeit und Süße. Der toskanische Brotsalat Panzanella überzeugt durch die fruchtige Frische reifer Kirschtomaten und eine perfekte Kombination aus Olivenöl und Balsamico. Abgerundet wird der Gang durch Radicchio mit Frischkäse, Auberginencreme und Walnüssen. Begleitet werden die Vorspeisen von einem Lugana von Marangona aus der Lombardei – fruchtig, leicht mineralisch und angenehm ausbalanciert.
Als erster Hauptgang werden Gnocchi mit Oliven und gelber Arrabbiata serviert. Die kleinen Kartoffelklößchen sind wunderbar zart, die Sauce fein abgestimmt und von einer milden Schärfe, die sich elegant entfaltet. Dazu empfiehlt sich ein 2023er Barbera d’Alba von Vietti aus dem Piemont – tiefrot, mit Aromen von Kirsche und Heidelbeere, kraftvoll und dennoch harmonisch im Tannin.

Bei den beiden Secondi zeigt sich die Küche von ihrer besten Seite. Das auf der Haut gebratene Zanderfilet wird auf einem Bett aus fein gewürfeltem Wurzelgemüse und Linsen serviert – eine Kombination, die Textur und Geschmack meisterhaft vereint. Der Kalbstafelspitz, perfekt rosa gegart, besticht durch seine Zartheit und seine intensiven Brat- und Fleisch-Aromen. Dazu passen das cremige Süßkartoffelpüree, ein Kartoffel-Parmesan-Püree und gebratene Zucchini mit Oliven.

Als Weinbegleitung wählte Herr Samin einen 2013er Tros de Clos aus dem Priorat, hergestellt aus der Carinena-Traube. Der Wein zeigt sich tiefdunkel im Glas, mit Noten von Schwarzkirsche, Brombeere, Kakao und Gewürzen – kraftvoll, erdig und mit anhaltender Länge, ein idealer Begleiter zu den kräftigen Hauptgängen.
Das Dessert-Duo bildet einen harmonischen Abschluss. Das Tiramisu überzeugt mit luftiger Leichtigkeit und feinem Kakaoton, garniert mit einem Schokoladenblatt. Der flambierte Cheesecake, serviert mit in Whiskey eingelegten Himbeeren und Schokostreuseln, ist saftig, aromatisch und dezent süß. Dazu passt hervorragend eine 2019er Rheingauer Riesling Auslese GG vom Weingut Wegeler aus dem Geisenheimer Rothenberg – leicht petrolig in der Nase, mit frischem, fruchtigem Bouquet und einer feinen, nicht aufdringlichen Süße.
Insgesamt präsentiert das Menü eine perfekt abgestimmte Abfolge kulinarischer Kreationen, die durch handwerkliche Präzision, harmonische Aromatik und ein feines Gespür für Balance überzeugen. Die Weinkarte ist umfangreich und von hoher Qualität, mit einem Schwerpunkt auf italienischen Weinen, aber auch exzellenten deutschen, französischen und spanischen Vertretern.
Das Restaurant war an unserem Besuchsabend sehr gut besucht, die Tische nahezu vollständig belegt – eine Reservierung ist daher unbedingt empfehlenswert. Occhio d’Oro ist ein Ort für Genießer, die authentische italienische Küche auf hohem Niveau schätzen und diese mit einem außergewöhnlichen Blick über die Dächer Frankfurts verbinden möchten. Ein Haus, das man gerne wieder besucht.

Autoren
Karl-Heinz Goedeckemeyer (rechts im Bild)
Michael Budenz (links im Bild)



